Eine sehr schöne Schattenstaude, denn sie fällt durch ihre in diesem Bereich ungewöhnliche blaue Farbe sehr auf! Sie wächst in meinem Schattenhochbeet sehr gut und hat sich auch nach bisher 2 Jahren gut breit gemacht. Ich hatte nämlich einen empfindlichen Mickerling erwartet…
Kategorie: Stauden D-Z
Alle Stauden von D bis Z
Verbascum chaixii Album
Eine langjährige Staude, aber nicht, wie häufig angenommen, eine zweijährige wie andere Verbascum. Sie ist völlig vital, wird sehr groß und – sät sich leider großzügig aus. Bevor man sie mit ihren langen Wurzeln zwischen den Zwergen im Steingarten entdeckt, hat sie sich schon unausziehbar bis halb nach Australien gekrallt zum Festhalten. Aber sie ist ein großer Insektenmagnet!
Veratrum viride
Der grüne Germer blühte gleich im Jahr nach der Pflanzung. Seine konsequent grünen Blüten sind sehr exquisit und sollten bei den Freunden der grünen Blüten viel mehr Beachtung finden.
Veratrum nigrum
Eine wundervolle Pflanze, auf die man auch schon einmal lange warten muß, bis sie zur Blüte kommt. Also: jahrelang gegen Schnecken verteidigen und dann im 5. oder 6. Jahr die Blüte genießen! Man muß schon viel Glück haben, um sie dann im nächsten Jahr auch wieder blühen zu sehen…
Veratrum album
Eigentlich hatte ich mich in ein Bild des Veratrum nigrum verguckt. Deshalb habe ich auf Verdacht auf einer Staudenbörse zugegriffen, als ich eine Kollektion von verschiedenen Germern angeboten fand. Der Schwarze hat mich bisher noch nicht mit einer Blüte erfreut, aber Veratrum album hat mich wirklich völlig in seinen Bann geschlagen. Aus dem Schatten leuchten im Frühsommer des zweiten Standjahres diese leicht grün angehauchten weißen Blüten; wenn sie genauer betrachtet werden, sind die kleinen Blütensterne wunderschön. Und diese hohe Blüte von fast einem Meter hält sehr lange, bis zu 6 Wochen hatte ich Freude daran. Ich kann nicht wirklich verstehen, warum diese Schattenstaude nicht schon einen größeren Fankreis besitzt!
Valeriana alliarifolia
Vor kurzem wurde mir erst aufgezeigt, wer dieser Findling in meinem Garten eigentlich ist. Ich konnte diese Pflanze nicht richtig in einen Familienzusammenhang bringen. Aber natürlich, wenn man den Baldrian genannt bekommen hat, sieht man ihn auch ;-). Diese Pflanze breitet sich nicht unanständig aus und fällt u.a. sehr angenehm auf durch ihr glänzendes Laub. Pflegeleicht selbst im Schatten blühend, obwohl sie nicht unbedingt eine Schattenpflanze ist. Eine kräftige Staude, sicher auch für Prachtstaudenbeete als ruhiger Punkt geeignet.
Tulipa humilis alba caerulea oculata
Eine der Hin- und Weg-Pflanzen. Bei ihrem Anblick sind sogar schon etliche „ich-habe-für-Garten-nichts-übrig-Menschen“ stark gerührt worden! Allerdings gibt sich das auch schnell wieder, wenn sie erfahren, wie teuer und heikel diese Tulpen sind!
Trillium chloropetalum giganteum Album
Dieses wunderschöne Trillium habe ich unter dem oben angeführten Namen erstanden. Es gibt aber Unstimmigkeiten hinsichtlich des Namens bzw. der Identität. Im Gespräch ist auch noch Trillium albidum. Ich habe mich aber nach längerer Beschäftigung doch für diesen Hybridnamen entschieden, die Pflanze scheint den Beschreibungen zu entsprechen. Dieses Trillium ist das wüchsigste in meinem Schattengarten. Und es ist das hübscheste! Die Fotos mit Licht- und Schatten-Bildern mit ihr als Starmotiv füllen ganze Aktenordner. Es blüht sehr lange. Und wenn mich nicht alles täuscht, gibt es sogar einen Sämling von ihr. Ich kann dieses Trillium nur völlig uneingeschränkt empfehlen!
Tricyrtis latifolia
Ach, Krötenlilien! Ich könnte ganze Seiten füllen mit ich-hatte-mal- Klagen! Die Wühlmäuse haben in einem Winter meine ganze Tricyrtis-Sammlung gefressen, 9 Stück, wenn ich mich recht erinnere. Diejenige, die wieder austrieb wurde dann von Schnecken erlegt. Aber diese kaufte ich nur im Vorbeigehen sehr günstig, nach dem Motto: was macht das schon, ich mag sie ja sowieso nicht mehr (hohe Trauben eben), was irgendwie dazu führte, daß sie bislang verschont wurde. Schauen wir mal, ob sie auch in diesem Jahr noch lebt – ein paar verdächtige Erdbewegungen habe ich schon gesehen in dem Bereich.
Smilacina stellata
Auch Maianthemum stellata Im Vergleich zu Smilacina racemosa ist diese Art eher unscheinbar. Sie wandert allerdings sehr unternehmungslustig durc etliche Quadratmeter des Schattengartens. Allerdings bin ich mir nicht einmal ganz sicher, ob sie den anderen Pflanzen schaden kann und tut. Das werde ich überprüfen müssen. Ich werde jetzt einmal ausprobieren, wie sie sich so ausgraben läßt…
Smilacina racemosa
Smilacina racemosa oder auch Maianthemum racemosa hat sich hier im Schattengarten gut etabliert. Es legt zu und macht zur Blütezeit durchaus schon etwas her. Völlig pflegeleicht und unkompliziert. Die roten Beeren sind lange haltbar und machen ebenfalls etwas her. Ich bin mal gespannt, ob sie sich auch aussät…
Saxifraga granulata Flore Pleno
Ich sah mal ein Bild dieser Pflanze; was ich nicht sah, war eine Bezugsquelle. Da entdeckte ich sie bei einem Besuch anlässlich der Organisation des Tags des offenen Gartens in einem Garten in Allendorf. Und durfte sogar ein schön getopftes Ablegerchen mitnehmen. Wie das meist so ist, war auch meine Suche bei professionellen Anbietern kurz danach erfolgreich. Ich freute mich sehr über meine Neuerungen und pflanzte sie neben eine grünlich-weiße Akelei, gemeinsam mit einer zarten weißen Bodendeckerrose aus dem Baumarkt. Aber, wer es auch immer war, ob Engerling oder Wurm oder Raupe, der/das bei beiden Pflanzen die Wurzeln abfraß, so dass sie kippten und nicht einmal mehr zur Blüte kamen – es ist nicht mehr. Sie waren also verschwunden, diese Pflanzen. Trotzdem war ich hartnäckig und versuchte, über Gartenfreunde auf allen möglichen Raritätenmärkten nach ihr zu fahnden. Erfolglos leider. Aber, siehe da, was kam denn im nächsten Jahr an diesen Stellen wieder zum Vorschein? Zunächst hielt ich diese zarten Blättchen für eingeschleppte Cymbalaria muralis, aber nein, sie wollen wohl wirklich gefüllte Saxifragen werden.
Sanguinaria canadense Multiplex
Hier gilt wieder dasselbe: was im Großen plump wäre, ist im Kleinen anbetungswürdig! Und wie sie vor der Blüte keusch ihre Knospe in ihren Blättermantel hüllt! Für mich ist sie jedenfalls eine große Kostbarkeit!
Sanguinaria canadense
Elegant, luftig, strahlend. Sie soll sich ausbreiten, ich warte schon ungeduldig. Der Name Blutwurz, der sich auf die Färbung der Rhizome bezieht, wenn sie verletzt oder geschnitten werden, er trifft zwar zu, aber gibt wahrlich nichts von der Schönheit dieser Pflanze preis. Ich scheine übrigens zwei unterschiedliche Spielarten der ungefüllten Variante hier zu haben.
Romneya Coulteri
Der Kalifornische Baummohn, nun, über den könnte ich und habe ich ja auch Geschichten geschrieben. In Kurzform: teuer, schwer oder gar nicht zu bekommen, lässt sich nicht vermehren, aber hat man ihn und er geht auch an, was auch nicht immer der Fall ist, dann vereinnahmt er einen und alles was man hat, mit der Zeit völlig.
Ranunculus aconitifolius “Flore Pleno”
Was bei einer Blüte im Ausmaße einer großen Dahlie plump wirkt auf mich, fasziniert mich immer wieder im Kleinen: die perfekt gefüllten Blüten kleiner Pflanzenkostbarkeiten. Keine Friseuse kommt täglich und legt alle Falten und Kniffe, und doch ist jedes Blütenblatt an seinem Platz, seinen Teil zur Vollkommenheit beizutragen.
Polygonatum odoratum „Variegatum“
oder: Polygonatum odoratum var. pluriflorum ‚Variegatum‘ Dieser Salomonsiegel wird bei mir etwa 30 cm hoch. Er sollte eigentlich eine Höhe von mindestens 50 cm, meist aber mehr, erreichen. Ich habe deshalb leichte Zweifel an der richtigen Bestimmung. Er zieht im späteren Sommer ein. Einen Duft konnte ich bisher nicht feststellen.
Polygonatum „Grace Barker“
Diesen panaschierten Salomonsiegel habe ich einmal auf einer Börse im botanischen Garten Göttingen erstanden. Der Verkäufer sagte mir, diese panaschierte Form wachse sehr langsam (und sei natürlich deshalb entsprechend teuer…) und sei deshalb nur sehr selten zu bekommen. Ich kann ihm nur beistimmen. Seit er vor 3 Jahren hier einzog, ist er zwar etwas höher gewachsen und mit Sicherheit sieht er gesünder aus, aber es blieb weiterhin bei nur einem Stengel. Die Höhe betrug im letzten Jahr etwa 30 cm. Vielleicht, daß er in diesem Jahr einen mutigen Schritt voraus wagt… Auf dem Schild stand: Polygonatum japonicum „Variegatum“, ich folge aber der Einschätzung von Christian Kreß, daß es sich hierbei um Polygonatum x hybridum ‚Grace Barker‘ (P.x h. ‚Variegatum‘) handelt.
Podophyllum Spotty Dotty
Ein sehr schönes marmoriertes Podophyllum, das mir sofort sehr gut gefallen hat. Ich kaufte es einmal auf einer Pflanzenbörse im Frühjahr, ich pflanzte es schnellstens, Zuhause angekommen, an einen ausgewählten Platz. Überraschend (für mich) gab es 10 Tage später noch einmal etwas Nachtfrost. Es war dahin. Danach gab es das Podophyllum nicht mehr.
Ein zweiter Versuch im Herbst – ich dachte, es könnte ja an vorgetriebener Ware gelegen haben – sah im nächsten Jahr gut aus. Späterer Austrieb, Mitte April Frost, abgefroren….Es trieb aber recht schnell wieder eine kleine Spitze nach; und fror dann in den späten Eisheiligen wieder ab. Dies war das Ende auch dieser Spotty Dotty. Etwas für wärmere Gegenden. Leider.
Podophyllum peltatum
Ich ersteigerte den Großteil meiner Bestände dieser Pflanze bei ebay und war schon erstaunt, wie jemand so viel von dieser vermeintlichen Rarität so günstig abgeben konnte und mochte. In dem Jahr, in dem ich die Pflanzen von ebay bekam, machte meine Pflanze einen großen Schritt voran – oder besser gesagt je einen oder mehrere in jede verfügbare Richtung. Eine recht zähe, ansehnliche Schattenstaude also, von deren Blüte man nichts hat, wenn man nicht wie wir einen erhöhten Standplatz schafft oder findet, von dem aus es möglich ist, ihr ohne Hexenschuß oder Kniebeuge unter das Blatt zu sehen.
Podophyllum hexandrum 2
Mit diesem Podophyllum ist etwas rätselhaftes passiert. Wahrscheinlich als „Spotty Dotty“ im Jahr 2007 auf der Pflanzenbörse des Botanischen Gartens in Göttingen gekauft (man sieht es an dem ersten Bild, noch im Korb mit anderen Erwerbungen)habe ich es ausgepflanzt und im nächsten Jahr kam es auch ohne Blüte wieder 8die folgenden Fotos).
Dann verschwand es spurlos – ich hatte es schon vergessen und abgeschrieben. Im Jahr 2011 nun kam an dieser Stelle plötzlich mit Macht eine Pflanze, die auch an 2 Blütenstengeln blühte. Und sie wurde nach der Blüte ständig größer, bis fast zu einem Meter Höhe hat sie es gebracht.
Sie sieht im Vergleich zu meinem schon lange Jahre stehenden ersten Podophyllum hexandrum (dieses stammt aus dem Verkauf des Botanischen Gartens Göttingen direkt) aus wie ein Storch im Vergleich zu einer Ente: sehr langbeinig und edel.
Leider habe ich derzeit die Bilder der großen Pflanze im Dickicht meiner vielen fotos verloren, aber ich werde sie noch nachreichen – spätestens nach der Blüte im Jahr 2012, wenn sie nicht wieder ein paar Jahre Pause einlegt…
Podophyllum hexandrum
Die edlere Variante des Podophyllums; sie treibt mit deutlich rosa gefärbter Blüte auf dem Kopf aus dem Erdreich, wie eine Afrikanerin, die einen Krug auf dem Kopf transportiert; im Laufe der Zeit wird die Blüte jedoch heller und wird von sich entwickelnden zweizipfligen Blättern verdeckt. Erstaunlich aber ist erst die Frucht! Sie entwickelt sich zunächst unaufgeregt unter dem Blätterdach und das zu einer erstaunlichen Größe! So groß etwa wie ein Ei wird diese Frucht und strahlt dann im Herbst in einem starken Rot.
Diese Pflanze stammt aus dem Botanischen Garten in Göttingen und steht dort als Podophyllum hexandrum ohne nähere Kennzeichnung. Sie fällt durch ihre im Verlauf der Vegetationsperiode auffallend dreigeteilten Blätter auf. Zudem ärgert sie mich manchmal, weil sie manchmal wie Podophyllum peltatum ihre Blüten nach dem Aufblühen unter dem Laub des zweigeteilten Blütenstengels versteckt.
Peucedanum ostruthium Variegatum
Die Beschreibung dieser Pflanze hörte sich ganz gut an. Kann im Schatten wachsen, ist auffallend panaschiert und blüht in einer schöne Doldenblüte. Was Schönes um den Schatten aufzuhellen, dachte ich. Ich kaufte sie. Und als sie dann austrieb und größer wurde und blühte – da untersuchte ich erst einmal ganz mißtrauisch den Stengel dieser Pflanze. Aber alles war gut, der Stengel war rund. Ich hatte Angst, ich hätte Giersch gekauft, aber der hätte einen kantigen Stiel gehabt. Und nach ein paar Jahren hat sich auch die Angst glegt, sie könnte mir alles zuwuchern. Sie ist sehr brav und vermehrt sich nicht sehr stark. Schade eigentlich ;-).
Papaver orientale „Marlene“
Endlich eine Farbe beim Staudenmohn, die wunderschön ist und sich nicht mit fast allen andere Farben beißt, wie Türkenlouis und andere dieser Kulör. Dunkelrot ohne einen Hauch orange, teilweise eher verblauend.
Päonia “Mai Fleuri”
Sehr frühe Päonie, und dann in dieser Farbe! Sie zeigt genau die Farbkombination, die mir sehr gut gefällt: pergamentartig, bräunlich, sandfarben, wie auch immer man es nennen kann, gepaart mit rötlich-bronzefarbenem jungen Laub. In früheren Zeiten im Garten als „Unfarbe“ angesehen, kommen nun Zwischentöne und besondere Töne immer mehr zur Geltung. Vielleicht ist Pastell allgemein ein Ausdruck der Zeit dafür, sich abzugrenzen von der schreiend bunten Reklamewelt außerhalb unserer Gärten.
Päonia “Garden Peace“
Luftig, leicht, elegant, dabei standfest. Vielleicht heißt sie auch „Gartenfrieden“, weil sie den nicht stört durch Herunterfallen der Blüten oder durch eine Nötigung zum Aufbindenmüssen. Aber wahrscheinlich ist es doch diese kühle, liebliche Ausstrahlung, die ihr zu ihrem Namen verhalf.
Päonia “Clair de Lune”
Eleganter Mondschein! Wahrlich überirdisch. Dieser Mondschein mit der Sonne in der Mitte ist besser als Himbeeren mit Schlagsahne!
Päonia White Cap
Ich sah die Abbildung dieser Päonie in einem Buch. Leider war meine Suche schnell von Erfolg gekrönt – denn diese Päonie war recht teuer. Sie ist ein Blickfang für alle Gäste, aber natürlich auch für uns. Sie steht an der Terrasse, am Rande des Knotenbeetes. Sie blüht wie etliche andere Lactiflora-Hybriden nicht nur mit einer Knospe bzw. Blüte an einem Stiel, sondern ist sozusagen büschelblütig. Wobei mir meist die nachblühenden kleineren Blüten besser gefallen. In einem Jahr hatte ich es gut mit ihr gemeint und sie ordentlich gedüngt. Wie auf einem der Bilder zu sehen ist, wurde sie furchtbar groß, plump und hässlich in der Blüte, zudem bekam sie schmutzige verwaschene Einsprengsel im sonst immer makellosen Weiß ihrer Staminodien (dem Puschel in der Mitte, welcher eigentlich aus umgewandelten, unfruchtbaren Staubblättern besteht).. Seitdem lasse ich sie lieber hungern, es tut ihr nichts schlechtes und unseren Augen nur Gutes!
Päonia officinalis mutabilis Plena
Eine schöne Pfingstrose ist sie; ich kann mal wieder nicht verstehen, warum sie nicht öfter zu sehen ist. Vielleicht weil bei vielen Menschen die sture Beibehaltung einer Farbe als höchstes Gut gilt: von der Knospe bis zum konzertierten Abfallen der Blütenblätter berechenbar die gleiche (langweilige) Farbe. Wer das also nicht nötig hat, sollte sich die Mutabilis mal ansehen: sie beginnt in einem schönen Rosa und veredelt sich im Laufe etwa einer Woche über rosé bis hin zu elfenbeinweiß. So weit kannte ich diese Pfingstrose und war mir nach zehn Jahren Studium ihrer Blüten sicher, ich würde sie überall erkennen, sie schien mir sehr typisch zu sein. Dann besuchte ich im Rahmen der Organisation unseres Tages des offenen Gartens einen Garten in Allendorf und entdeckte eine gesprenkelte Päonie, ganz offensichtlich eine officinalis. Ich wusste von keiner officinalis, die so aussah und fotografierte sie und nahm mir vor, sie zu bestimmen, sie war was Besonderes und ich war nicht abgeneigt, sie mir auch zu besorgen. Die Identifizierung gelang zwei Wochen später, als meine Mutabilis Plena zu blühen begann (ja, wir haben hier ein Kälteloch!). Auch mein Exemplar blühte nach etwa 10 Jahren anders – und zwar exakt so wie das Exemplar in Allendorf. Ich bin schon gespannt, wann, in welchem Jahr ich das nächste Mal von der Variabilität dieser Pfingstrose überrascht werde!
Päonia Magic Melody
Der Punker unter den Päonien! Neonfarbene Puschel, die bei entsprechender Witterung und natürlich dem richtigen Alter auch sehr strubbelig daherkommen können. Dabei fängt sie wie jedes Kind ganz sachte und zart an. ich mag diese Päonie sehr. Wer neben dem Typischen auch das Besondere mag, ist bei ihr mit Sicherheit richtig!
Päonia lactiflora „Festiva Maxima“
Die häufigste Päonie in den deutschen Gärten neben der Päonia officinalis Rubra Plena. Sie ist üppig in der Blüte, stark gefüllt und stark duftend. Wie alle diese großen gefüllten Pfingstrosen, neigt sie zum Hängen, bei Regen knicken auch gern die Blütenstiele, wenn man nicht rechtzeitig hochbindet. Aber es besteht ein Zusammenhang zwischen den Eigenschaften „stark duftend“ und „stark gefüllt“, wer das eine nicht haben mag, muß auch auf das andere verzichten.
Päonia Jan van Leeuwen
Ein großer Vorteil der ungefüllten oder anemonenblütigen Päonien ist, daß sie standfest sind; hinzu kommt, dass sie zart und elegant wirken im Vergleich zu ihren prallen Schwestern. Aber trotzdem: sie duften einfach nicht so gut wie diese. Man kann die wunderschöne runde Kugelblüte der J.V. L. deshalb gut in einen Hintergrund setzen, aus dem heraus sie leuchten kann. Man braucht ja manchmal auch für kleine Pflanzen einen entsprechend weniger hohen Hintergrundpartner. Und das schöne Laub dieser Päonie läst dazu ein.
Omphalodes verna
Wüchsig, farbig, gesund zuverlässig – ein MUSS im Frühlingsgarten!
Omphalodes cappadocica “Starry Eyes“
Eine wahre Augenweide; jeder der es einmal gesehen hat, will es anscheinend besitzen. Ein weiteres kleines Wunderwerk, das man am liebsten noch viel näher betrachten möchte. Leider hier nicht so sehr wüchsig…
Nectaroscordum siculum
Vor einigen Jahren entdeckte ich in einem schönen alten Garten am Zaun eine mir unbekannte Pflanze. Nach langer Recherche fand ich heraus: es handelte sich um den Samenstand dieser Pflanze, die auf deutsch Bulgarischer Lauch genannt wird. Ich hatte sogar schon ihren schönen Blütenstand in Büchern gesehen und für mich beschlossen, diese glockenförmigen, bis ein Meter hohen Blütenrispen brauche ich auch, unbedingt. Natürlich habe ich aus Versehen gleich im ersten Jahr zwei der fünf Pflanzen bei eifrigen Beetarbeiten mit der Hacke geköpft.
Myrrhis odorata
Eine monumentale Staude, dekorativ durch ihr farnartiges Blattwerk. Laub und Samenstand duften (wenn leicht gerieben oder gestreift) und schmecken intensiv nach Lakritz. Die noch weichen, unreifen Früchte sind sehr lecker, es bietet sich an, eine Staude an einen Weg zu pflanzen, auf dem man öfter an ihm vorbeikommt, weil es so schön ist, im Vorbeigehen mal kurz etwas davon zu naschen. Kann tiefsten Schatten vertragen, kommt aber auch in der Sonne zurecht. So anspruchsvoll, so schön und dazu noch lecker. Eine der wenigen eierlegenden Wollmilchsäue.
Meconopsis grandis
Sprühend elektrisch blau; weil sie so anders ist in der Farbe, weil man bei „Mohn“ solch eine Farbe nicht erwartet, weil es Blau so selten gibt im Pflanzenreich, ist sie der Inbegriff für einerseits dekadente Gartenbewirtschaftung, andererseits hat sie die nicht ganz leichte Ansiedlung auch zu einer „blauen Blume“ der derzeitigen Gartensehnsucht gemacht. Würde es allein nur diese elektrische Farbe geben, hätte ich den Mohn als farblichen Fremdkörper im Garten sicher nicht lieb gewinnen können, aber da ist noch diese wunderbar teddybärhafte, behaarte Blattrosette.
Maianthemum bifolium
Das Schattenblümchen fällt zunächst garnicht auf, es ist klein und relativ unscheinbar, zumindest war es das hier in unserem Schattenbeet. Aber es hat sich mit den Jahren über mehrere Quadratmeter locker verteilt, ich weiß noch nicht so recht, ob ich das gut finden soll oder ob die anderen kleinen Päppelpflanzen wie Anemonella es sehr übel nehmen werden. Ansonsten als anspruchslos schon zu empfehlen.
Linum Perenne
Das ist ein Blau! Ich bin natürlich überzeugt, dass die blaue Blume der Romantik nur eine Leinblüte sein kann! Lange Zeit habe ich festgestellt, dass Lein nicht verpflanzt werden kann. Eine Leinpflanze produziert genug Leinsamen, um eine ganze Straße mit Samen und Pflanzen zu versorgen. Ich riet immer, an Ort und Stelle zu säen. Nun musste ich im Jahr 2005 einige Pflanzen jäten (sie gehen ständig in den Pflasterfugen auf) und war gerade dabei, ein neues Beet anzulegen, und zwar schon im September. Ich pflanzte sie dorthin um. Sie haben sich gleich im Herbst gut bekrabbelt und ausreichend neue Wurzeln gebildet. Jedenfalls haben sie den kalten Winter glänzend überstanden. Also jung und früh im Jahr umpflanzen heißt die Devise.
Jeffersonia dubia
Wüchsig, gesund, intensiv lila, zuverlässig. Blüht in der angehenden „gelben Zeit“ des Frühlings, die ich nicht besonders liebe, weil mir das Gelb zu kalt ist zu dieser Zeit mit dem Grün. Ich wünschte, ich könnte sie einmal flächig pflanzen, nur gemeinsam mit Sanguineum canadense und einigen Anemonellas, als Blattkontrast Ophiopogon planiscapus nigrescens, quadratmeterweise. Ich meine, das könnte einen Gartenmenschen schon dazu verführen, zu einem Nichols´schen Zwergenmenschen zu schrumpfen und zwischen den Stauden dieser Prärie spazierenzugehen!
Jeffersonia diphylla
Leider nicht so wüchsig wie ihre Schwester ist diese Herzblattschale mit den zweigeteilten Blättern, aber entschieden diejenige mit den zarteren, kunstvolleren Blüten.
Hydrophyllum canadense
Das ist mir einmal zugelaufen als Frustkauf, weil ein anderes begehrtes Blümchen nicht zu bekommen war. Es ist als erwachsene Pflanze sehr hübsch, hat makellose ahornähnliche Blätter. Aber im Frühling beim Austrieb ist diese Pflanze einfach wunderbar dekorativ! Und ihre Blütenknospen habe ich zunächst für Früchte gehalten. Leider fehlt mir noch ein Bild der fedrigen Blüte. Im Winter zeigt diese Pflanze einen sehr interessanten schuppenartigen Wurzelstock.
Houstonia caerulea
Aus dem Baumarkt wollte es damals mit, das Porzellanblümchen. Ein sehr treffender Name! Es ist einer der niedrigsten Bodendecker, für Halbschatten geeignet. Und robust, denn irgendwo hier und da im Garten treibt es sich immer noch herum, obwohl sonst bei mir kaum etwas sehr kleines im Garten eine Chance hat, das nicht in die sorgsam für Kleine angelegten Schatten- oder Sonnensteinbeete gerettet wird.
Hepatica transsylvanica Alba
Ein sehr wüchsiges, von mir sehr geliebtes Leberblümchen. Leuchtend reinweiß, schon von weitem zu sehen. Selbst wenn die sonst makellosen Blüten mal die Erde geküßt haben… Im Nichtwinter 2006/2007 sind jetzt die Blütenknospen fast vollständig aufgefressen, richtiggehend ausgehöhlt. Wer mag dafür verantwortlich sein? Ich habe es noch nicht herausgefunden. Keinerlei Schleimspuren zu sehen. Jedenfalls muß es etwas sehr Kleines sein. Zumindest sollte man sich drauf einstellen, daß es erheblich leckerer sein muß als die Hepatica drumherum.
Hepatica transsylvanica
Diese Hepatica ist recht früh, manchmal und an sonniger geschützter Stelle gibt es schon ein paar Versuchsblüten vor Weihnachten. Eines steht an einer ehemals sonnigen Stelle, aber mit den Jahren kam die Buchshecke von Süden näher und warf ihren Schatten auf die Pflanze. Seitdem blüht sie nicht mehr sehr viel und wenn, dann spät. Ich werde sie in diesem Jahr nach der Blüte umsetzen; mit dem Verpflanzen habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht, es sah fast so aus als lohne sie das mit einer vollen Blüte in den nächsten Jahren.
Hepatica nobilis Rubra
Ein sehr robustes und auffallendes Leberblümchen mit Fernwirkung. Kann ich nur empfehlen!
Hepatica nobilis Rubra Plena
Ein sehr schönes Leberblümchen. Ich bin ähnlich wie bei Anemonellas immer wieder davon begeistert, wie im Kleinen eine solche Symmetrie der Blüten, eine solche wohlgestaltete Vollkommenheit entsteht. Für eine gefüllte Hepatica recht wüchsig und robust.
Hepatica nobilis Alba
Noch etwas klein und schüchtern hier bei uns, muß sich aber auch gegen robustere Nachbarn behaupten.
Glaucidium palmatum
Ein weiterer Liebling! Leider fällt in manchne Jahren die Blüte dem Frost zum Opfer!
Gillenia trifoliata
Eine schöne, filigran blühende Schattenstaude, die aber trotzdem recht robust zu sein scheint, hat hier immer erst einmal zwei Monate Scharbockskraut zu überstehen. Und tut das schon seit etlichen Jahren. Am schönsten und auffälligsten aber ist sie im Herbst mit ihrer Herbstfärbung! Mit ihr kann man gar nichts verkehrt machen!